Letzte Änderung: 22.09.2025
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Oftmals liest man den Satz "Die Funktion gibt einen Bezug zurück" und man fragt sich:

Wer gibt hier an wen etwas zurück?

Nehmen wir an, dass wir im Bereich B4:D5 sechs Zahlen stehen haben.
In der Zelle F5 befindet sich die Formel =SUMME(B4:D5).

Die Funktion SUMME in Zelle F5 berechnet die Summe aus den sechs Zahlen im Bereich B4:D5 und wir erwarten, dass das Ergebnis dieser Berechnung in der Zelle F5 angezeigt wird.

Die Funktion SUMME, die excel-intern durch einen bestimmten Teil des Programmcodes repräsentiert wird, gibt ihr Ergebnis tatsächlich an einen anderen Modul des excel-internen Systems zurück. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Wir können uns etwas vereinfacht vorstellen, dass das Ergebnis entweder an die Zelle F5 oder an eine andere Funktion zurückgegeben wird.

In der Formel =WENN(X4="";0;SUMME(B4:D5)) zum Beispiel würde die Funktion SUMME ihr Ergebnis an die Funktion WENN zur weiteren Verarbeitung zurückgeben.

Im Beispiel oben erfolgt keine weitere Verarbeitung des Ergebnisses, sondern das Ergebnis soll in die Zelle F5 eingetragen werden. Hier können wir uns vorstellen, dass die Funktion SUMME ihr Ergebnis an die Zelle F5 zurückgibt. Das Ergebnis wird dadurch in der Zelle F5 gespeichert und angezeigt.

Warum so komplizierte Betrachtungsweisen? Was kann denn der Zelle außerdem noch zurückgegeben werden? - Damit wären wir bei der nächsten Frage:

Was kann denn zurückgegeben werden?

Wenn das Ergebnis einer Funktion ein konkreter Wert ist wie zum Beispiel eine Zahl, ein Text oder ein Datum, spricht man davon, dass die Funktion einen Wert zurückgibt. Im Gegensatz dazu geben manche Funktionen auch einen Bezug zurück.

Ein Bezug ist dabei nichts anderes als die Adresse einer einzelnen Zelle (z.B. H4) oder die Adresse eines Bereichs mehrerer Zellen (z.B. H1:H8).

Betrachten wir als Beispiel die Funktion INDEX. Befindet sich die Formel =INDEX(A11:A14;3) in der Zelle X22, denken wir, dass die Funktion INDEX aus dem Bereich A11:A14 den Inhalt des dritten Elements, also den Inhalt der Zelle A13, zurückgeben wird und dieser Inhalt in Zelle X22 gespeichert und angezeigt wird. Dies stimmt jedoch so nicht ganz.

Die Funktion INDEX gibt an die Zelle X22 nicht den Inhalt der Zelle A13 zurück, sondern einen Bezug zur Zelle A13, d.h. die Adresse dieser Zelle.

Grundsätzlich gilt:
Wenn einer Zelle ein Bezug (eine Adresse) zurückgegeben wird, holt sie sich den Inhalt von dieser Adresse, speichert ihn und zeigt ihn an. Die Zelle X22 holt sich also den Inhalt aus der Zelle A13, speichert ihn und zeigt ihn an.

Nun könnte man denken: "Was ein Quatsch, dann ist es doch völlig egal, ob die Zelle X22 den Inhalt von A13 bekommt oder einen Bezug zu A13. Was soll diese Unterscheidung?".

In dem Fall, wo einer Zelle etwas zurückgegeben wird, ist es tatsächlich egal. Von entscheidender Wichtigkeit wird diese Unterscheidung erst dann, wenn etwas an eine Funktion zurückgegeben wird. Und damit kommen wir zum wesentlichen Punkt dieses Themas.

Beispiel, bei dem ein Bezug zurückgegeben wird

Das Excel-Beispiel von ganz oben wird nun etwas abgeändert. In der Formel =SUMME(B4:B5) wird das B5 durch WENN(F3=1;B5;D5) ersetzt. Es entsteht die Formel =SUMME(B4:WENN(F3=1;B5;D5)).

Diese Formel funktioniert nur deshalb, weil die Funktion WENN einen Bezug zurückgibt. Würde sie den Zellinhalt von B5 an Stelle des Bezugs zu B5 zurückgeben, würde die Formel nach der Zwischenberechnung der WENN-Funktion zu =SUMME(B4:201) ausgewertet werden, was zum Error #WERT führt. Die Funktion SUMME kann mit diesem Argument nichts anfangen.

So aber wird - je nachdem, ob in Zelle F3 eine 1 steht oder nicht - hinter dem Doppelpunkt der Formel entweder B5 oder D5 eingesetzt, und die Funktion SUMME berechnet entweder die Summe der beiden linken Zahlen oder die Summe aller sechs Zahlen.

Eine Funktion, die immer einen Bezug zurückgibt, ist BEREICH.VERSCHIEBEN.
Die Funktion INDEX gibt in der Regel auch einen Bezug zurück. Nur in den seltenen Fällen, wo für den ersten Parameter kein Zellbereich angegeben wird, sondern eine Array-Konstante (z.B. {134.22;208.101;36.98}), gibt die Funktion INDEX einen Wert zurück.